Genügend Geld für Gymnasien

  • 16. Dezember 2015
  • Bildung & Familie
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Mit einem Votum in der Dezembersession des Kantonsrates fordere ich eine ausreichende Finanzierung unserer Gymnasien und gleich lange Spiesse für die privaten und die öffentlichen Mittelschulen:

 

Herr Präsident, meine Damen und Herren

Ich möchte dieser Diskussion noch zwei Punkte hinzufügen:

Erstens: Die privaten Mittelschulen sind ein wichtiger Pfeiler der Schwyzer Mittelschullandschaft. Es wäre fatal, sie zu schwächen, wie das die SVP offenbar will. Wir von der SP und Grünen stehen dafür ein, dass auch die Privaten genügend finanziert sind, dass sie ihre Rolle weiterhin übernehmen können.

Wir reden heute über eine Erhöhung der Beiträge für die privaten Mittelschulen. Wir dürfen dabei jedoch nicht vergessen, dass wir dieses Diskussion hier überhaupt nur führen, weil ihre rechtsbürgerliche Mehrheit in diesem Saal diese Beiträge im letzten Abbauprogramm von über 20’500 Franken auf gut 17’500 Franken zusammengestrichen hat.

Das heisst, wenn wir heute einen Beitrag von 19’500 Franken beschliessen ist das immer noch markant weniger als die Schulen noch vor den Sparrunden zur Verfügung hatten. Was wir heute also machen ist in Tat und Wahrheit unter dem Strich ein weiterer Bildungsabbau. Weil die 19’500 den Kompromiss darstellen, dem auch die Schulen zugestimmt haben, stellen wir kein Antrag auf Erhöhung. Aber – das ist meine Überzeugung – der neue Betrag ist eigentlich immer noch zu tief.

Die Folgen der letzten Senkung haben denn auch bereits zu einer markanten Verschlechterung der Arbeitsbedingungen der Lehrpersonen an diesen Schulen geführt:

Einsiedeln hat all ihre Instrumentallehrpersonen entlassen und lässt sie neu zu viel schlechteren Bedinungen über die Musikschule arbeiten. Zudem hat sie die Löhne für Wahlfachlehrpersonen gesenkt. In Immensee müssen die Lehrpersonen heute für den gleichen Lohn 6.5% mehr Schulstunden leisten. Wir finden diese Verschlechterung der Arbeitsbedingungen bedenklich. Und wir erwarten, dass die Schulen mit den neuen Beiträgen wieder dafür sorgen, dass sie ihren Lehrpersonen gute Arbeitsbedingungen bieten können. Weil die Qualität einer Schule steht und fällt mit ihren Lehrpersonen. Ein gutes Bildungssystem ist darauf angewiesen, dass wir auch in den privaten Mittelschulen mit guten Arbeitsbedingungen gute Lehrkräfte gewinnen können.

Zweitens zu den öffentlichen Mittelschulen:

Auch bei ihnen hat ihre Mehrheit in diesem Rat seit Jahren unter diversen Titeln immer wieder gekürzt. Mein Kantonsratskollege René Bünter hat das bereits im Detail ausgeführt: Bei den öffentlichen hat man schon Millionen weggestrichen. Und entgegen den privaten Schulen haben sie wenig Möglichkeiten, potente Gönnerinnen und Philanthropen zu finden. Sie haben keine Ressourcen um teure Werbekampagnen zu fahren.

Diese Kürzungen haben dazu geführt, dass die Schulen ihre Fächerangebote bereits merklich einschränken mussten. Und wir müssen feststellen, dass sie zunehmend Schülerinnen an die privaten Schulen verlieren. Heute sind unsere öffentlichen Schulen nicht mehr voll ausgelastet. Sie haben weniger Schülerinnen als sie ausbilden könnten. Das ist eine Entwicklung, die uns massiv zu denken geben muss.

Es ist deshalb ganz klar, wenn wir heute den privaten Schulen langfristig einen fixen Betrag fest zusichern – dann können wir auch bei unseren eigenen Schulen nicht so weiter machen und Jahr für Jahr immer wieder ein bisschen abzwacken. Wenn wir gleichwertige öffentliche und private Schulen wollen – wenn wir tatsächlich gleiche Spiesse wollen, dann verpflichten wir uns heute mit unser Zustimmung zu diesem Geschäft auch dazu, dass wir unsere eigenen Schulen zukünftig angemessen finanzieren, damit sie mit dem Angebot und der Qualität mit den Privaten mithalten können!

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