Fast kiloweise fische ich dieser Tage Hochglanzprospekte aus dem Briefkasten. Von sämtlichen Plakatwänden und Zeitungsseiten lächeln mir meine Mitbewerberinnen und Mitbewerber um die sechs Schwyzer Sitze im Bundesparlament entgegen. Von meiner eigenen Wahlkampagne weiss ich, wie viel ein einziger Flyerversand oder ein einziges kleines Zeitungsinserat kostet. Ich frage mich, wer all diese Werbung bezahlt.
Für unsere SP-Kampagne geben wir mit allem drum und dran 105’000 Franken aus. Die CVP und FDP geben ihre Wahlbudgets mit 100’000 bzw. 250’000 Franken an. Stellt man diese Angaben jedoch in Relation zu ihren Flyern, Inseraten und Plakaten, so wird sofort klar, dass die Kandidierenden der Mitteparteien neben dem Wahlbudget ihrer Partei offenbar noch über andere gut gefüllte Kassen verfügen. Diese haben sie nicht eingerechnet und wollen sie auch nicht bekannt geben. Dies im Gegensatz zur SP, die ihr Gesamtbudget offengelegt hat und auf ihrer Website sogar transparent macht, wie viel Geld sie wofür ausgibt.
Noch dunkler wird es bei der SVP: Sie verfügt mit Abstand über die meisten Mittel, gibt ihrem vielhofierten „Volk“ jedoch keinen Einblick in die Finanzen. Welche geheimen Deals wollen sie damit schützen? Woher kommen die Millionen, die ihre Propaganda finanzieren? Und welche Gegenleistungen erwarten ihre potenten Geldgeber in den nächsten vier Jahren?
Damit endlich Licht ins Dunkel kommt und wir als Stimmende wissen, wer eigentlich im Hintergrund unsere Parteien finanziert, wähle ich SP und unterstütze die Transparenzinitiative der JUSO, die zurecht die Offenlegung der Parteifinanzen fordert.
Karin Schwiter, Kantonsrätin und Nationalratskandidatin SP