Mit einem Leserbrief in den Lokalzeitungen nehme ich Stellung zur den beiden Initiativen des Hauseigentümerverbandes:
Die Titel der beiden Initiativen des Hauseigentümerverbandes hören sich auf den ersten Blick verlockend an. Selbstverständlich wollen wir alle „faire Vermögenssteuerwerte“ und „faire Eigenmietwerte“. Aber Vorsicht! In den dahinterstehenden Forderungen findet sich von Fairness keine Spur.
Heute wird jede Liegenschaft einzeln besichtigt und basierend auf diesem Augenschein ihr Steuerwert geschätzt. Die beiden Initiativen fordern, dass Vermögenssteuer- und Eigenmietwerte von Liegenschaften zukünftig ohne Augenschein nach einer schematischen Formel festgelegt werden.
Da spezifische Besonderheiten der einzelnen Liegenschaften (Lage, Zufahrt, Besonnung, Aussicht, Immissionen, etc.) mit einer Festlegung der Werte nach der geforderten Formel nicht mehr berücksichtigt werden könnten, würden die Schätzungen im Einzelfall äusserst unfair ausfallen.
Auch die von den Initiativen versprochene Senkung der Steuerwerte wäre alles andere als fair. Bereits heute betragen die Steuerschätzungen von Liegenschaften im Kanton Schwyz im Durchschnitt nur gerade 60% der tatsächlichen Verkaufswerte der Gebäude. Eine weitere Senkung wäre nicht nur bundesrechtswidrig, sondern würde Steuerzahlende mit Wohneigentum gegenüber jenen ohne Wohneigentum unfair bevorzugen. Schliesslich müssen Mieterinnen und Mieter auch ihre gesamten Vermögenswerte zu 100% versteuern.
Lassen wir uns also nicht von falschen Fairness-Versprechen hinters Licht führen und lehnen wir die beiden Initiativen in der Abstimmung vom 30. November ab.
Karin Schwiter, Geografin, Lachen