Gegen Kürzungen beim öV

  • 25. März 2015
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Mit meinem Votum in der Märzsession des Kantonsparlaments wehre ich mich gegen die vorgesehenen Kürzungen beim öffentlichen Verkehr:

„Herr Präsident, meine Damen und Herren

Es ist doch wieder mal typisch: Während die umliegenden Kantone ihr öffentliches Verkehrsangebot Schritt für Schritt verbessern, diskutieren wir bei uns im rechts-dominierten Kanton Schwyz einmal mehr nur übers kürzen, streichen und abbauen.

Wir vergessen dabei, dass sich die Welt um uns rum weiter dreht. Wir vergessen, dass die um uns rum investieren. Was ist die Folge von diesem tragischen Autismus: Wir werden von immer mehr Linien schlicht und einfach abgehängt.

In der Ausserschwyz ist es bereits passiert: Zürich baut den Durchgangsbahnhof und bei uns in der Ausserschwyz halten seither die Züge nicht mehr.

Jetzt steht genau dasselbe Fiasko der Innerschwyz bevor: In Walchwil bauen sie die Doppelspur und wir im Talkessel verlieren unsere Anschlüsse.

Die Regierung schreibt dazu in ihrem Beschluss zum Grundangebot bei den Entwicklungsfeldern auf Seite 12 lapidar, es sei zu erwarten, dass durch den Bau der Doppelspur zahlreiche Anschlüsse zwischen Bahn und Bus oder Bus und Bus nicht mehr funktionieren werden. Aber – und jetzt kommt der Hammer – aus Kostengründen verzichte man darauf, die Angebotsverschlechterungen vollumfänglich zu kompensieren.

Das darf doch nicht sein! Im Nachbarkanton bauen sie zusätzliche Schienen und wir haben als Resultat davon schlechtere Verbindungen?!

Liebe Kantonsrätinnen und Kantonsräte aus Schwyz, aus Brunnen, aus Steinen, es bringt nichts, wenn wir wie in der Obermärch erst dann aufwachen, und zu öV-Befürwortern werden, wenn die Zughalte längst gestrichen sind. Wir müssen jetzt auf die Hinterbeine stehen, und dafür sorgen dass unsere Bus-Verbindungen auch nächstes Jahr noch funktionieren. Am 26. Mai wird der Fahrplan für 2016 und 2017 publiziert. Dann wird klipp und klar sichtbar, welche Anschlüsse in der Innerschwyz ab Baubeginn der Doppelspur alle nicht mehr funktionieren. Was sagt ihr eurer Bevölkerung dann? Dass wir das bisher noch gar nicht gemerkt haben, weil wir eigentlich immer nur übers Sparen geredet haben?

Liebe Regierung. Ihr habt euch selber das Ziel gesetzt, das öffentliche Verkehrsangebot mindestens auf heutigem Niveau zu gewährleisten. Ich fordere euch hiermit auf, dieses Versprechen auch einzuhalten. Es darf nicht sein, dass wir in der Innerschwyz auch so unter die Räder kommen, wie es bei in der Ausserschwyz passiert ist.

Statt übers Streichen von Linien zu diskutieren, würden wir hier drin viel gescheiter über die Entwicklungsfelder diskutieren. Wir würden gescheiter diskutieren, wie wir bei diesen rasanten Veränderungen um uns herum überhaupt unser heutiges Angebot halten wollen. Das wäre die viel wichtigere Diskussion.

Deshalb: Genehmigen wir heute das bisherige Grundangebot. Sorgen wir aber dafür und geben wir der Regierung den deutlichen Auftrag dafür zu sorgen, dass im Talkessel die Anschlüsse auch morgen noch funktionieren – und zwar alle.

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