Mit einem Leserbrief in den Lokalzeitungen prangere ich die beschämenden Falschaussagen der SVP zum Majorz-Wahlsystem an:
Der kürzlich in unsere Briefkästen geflatterte SVP-Werbeflyer für das Majorzwahlsystem hat krasse Falschaussagen drin: So gibt die Broschüre vor, mit dem Majorzsystem wären 2012 genau die gleichen Kantonsrätinnen und Kantonsräte gewählt worden, wie mit dem bisher verwendeten Proporzwahlsystem. Als Beispiel dient unter anderem die Gemeinde Freienbach, wo die 10 gewählten Kantonsratsmitglieder mit ihren Initialen und ihrer damaligen Stimmenzahl aufgeführt sind.
Was die Broschüre aber verschweigt: Es gab zwei weitere SVP-Kandidaten, die mehr Stimmen machten als die Gewählten. Das heisst, mit Majorz hätte die Sitzverteilung 2012 ganz anders ausgeschaut. Es wären nämlich ganze 6 von 10 Freienbächler Sitze im Kantonsrat an die SVP gegangen.
Sprich, obwohl ihr Stimmenanteil in den nationalen Wahlen nur 38% betrug, hätte die SVP mit dem Majorzsystem 60% der Sitze erhalten. Das Beispiel Freienbach zeigt überdeutlich, wie untauglich das Majorzwahlverfahren ist. Und ausserdem zeigt es, wie verlässlich die Fakten in den Werbebroschüren mit dem Sünneli sind: Beschämend falsch.
Wer sich von solchen Lügengeschichten nicht für dumm verkaufen lässt, lehnt die Majorzinitiative ab und stimmt bei der Abstimmungsfrage und beim Stichentscheid zwei Mal für den Gegenvorschlag „Kantonsproporz“.
Karin Schwiter, Lachen