24h­‐Betreuung verbessern

  • 19. April 2016
  • Bildung & Familie
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Mit einem Postulat lade ich die Regierung ein, den rechtlichen Schutz der 24-Stunden-BetreuerInnen für ältere Menschen zu verbessern.

Das Postulat, eingereicht am 19. April 2016 bei der Staatskanzlei des Kanton Schwyz, im Wortlaut:

24h­‐Betreuung  erfordert  Revision  des  Normalarbeitsvertrags für hauswirtschaftliche Arbeitnehmende

In  jüngster  Zeit  kommen  zur  Betreuung  von  Betagten  in  Privathaushalten  vermehrt  so  genannte  24h-­BetreuerInnen  zum  Einsatz.  Sie  arbeiten  und  wohnen  bei   der  betreuungsbedürftigen  Person  und  stehen  über  ihre  bezahlte  Arbeitszeit  hinaus  oft  rund  um  die  Uhr  in  Rufbereitschaft  zur  Verfügung.

Da  diese  Art  von  Betreuung  bisher  eher  selten  vorkam,  trägt  ihr  die  bestehende   Gesetzgebung  im  Kanton  Schwyz  nur  ungenügend  Rechnung.  Der  kantonale  Normalarbeitsvertrag  (NAV)  für  hauswirtschaftliche  Arbeitnehmende  wurde  1997  erlassen  und  seither  nicht  mehr  angepasst.  Entsprechend  fehlen  unter  anderem   Bestimmungen  über  die  zulässige  zeitliche  Ausdehnung  und  Entschädigung  der   Rufbereitschaft.  Andere  Kantone  –  wie  beispielsweise  Genf,  wo  hauswirtschaftliche   Arbeitsverhältnisse  besonders  verbreitet  sind  –  haben  bereits  reagiert  und  ihre   NAV  im  Hinblick  auf  die  24h-Betreuung  ergänzt.

Zudem  sind  die  24h-­BetreuerInnen  ebenso  wie  die  Familien,  die  Betreuungskräfte   für  ihre  Angehörigen  beschäftigen,  oft  nur  ungenügend  über  ihre  Rechte  und   Pflichten  informiert  (z.B.  bezüglich  Mindestlohn,  Abzüge  für  Kost  und  Logis,  freie   Tage,  Sozialversicherungen,  etc.).  Aus  diesem  Grund  haben  einige  Kantone  eine  online  zugängliche  Informationsplattform  eingerichtet,  auf  der  Familien  und  Arbeitskräfte  das  notwendige  Wissen  für  die  Beschäftigung  einer  Hausangestellten  finden   können  (siehe  www.care-­info.ch).  Für  die  Trägerkantone  bietet  die  Plattform  zudem  kantonsspezifische  Informationen.

Aus  vorgenannten  Überlegungen  lade  ich  den  Regierungsrat  ein,  den  Schwyzer   Normalarbeitsvertrag  für  hauswirtschaftliche  Arbeitnehmende  (SRSZ  217.111)  zu   aktualisieren  und  dabei  die  spezifische  Situation  der  24h-Betreuung  im  Privathaushalt  zu  berücksichtigen.  Ich  bitte  darum,  im  Bericht  zum  Postulat  an  den  Kantonsrat  zudem  den  aktuellen  Wissensstand  zur  24h-Betreuung  im  Kanton  Schwyz   darzulegen  und  aufzuzeigen,  wie  der  Kanton  den  Vollzug  des  NAV  und  die  Einhaltung  der  darin  enthaltenen  Bestimmungen  sicherstellen  und  das  Informationsbedürfnis  über  die  rechtlichen  Rahmenbedingungen  bei  der  Anstellung  einer  Haushaltshilfe  decken  will.

Ich  bedanke  mich  für  die  wohlwollende  Aufnahme  meines  Anliegens.

Kantonsrätin  Karin  Schwiter,  Lachen

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